"Warum engagierst du dich bei der Initiative WoPflBau Dreisamtal?"
Auf diese Frage geben einige von uns hier eine erste Antwort.
67, 40 Jahre Erzieherberuf und anderes...
"Weil mir erstens eine Gemeinschaft wichtig ist, wenn ich älter werde. Mir ist auch wichtig, dass alte Menschen in Würde altern und ihre Menschlichkeit bewahren können. Und dass wir sie ins alltägliche Leben einbeziehen, statt sie zu isolieren. Ein weiteres ganz wichtiges Anliegen ist mir, dass sie auch noch Kultur erfahren und dass sie mit Alt und Jung zusammenleben können. Der Bauernhof und der Umgang mit Pflanzen und Tieren ist dann noch eine Erweiterung des Alltags und des Lebens."
71, im dritten Leben (Grundeinkommen)
"Ich habe über den Pflegebauernhof im Westerwald gelesen und sofort gewusst: So etwas müssen wir auch machen. Denn Altenpflege muss völlig neu gegriffen werden. Kein Mensch will ins Altersheim – aber die meisten müssen dann doch da hin, weil es nichts anderes gibt. Das geht gar nicht. Wir müssen die Pflege im Alter neu greifen, und wir müssen sie mit Tieren und der Natur zusammenbringen, denn das gibt den Menschen Sinn, vor allem gegen Ende des Lebens. Außerdem wollen wir dort dann ja auch wohnen, das heißt wir wollen zusätzlich zu Tieren und Pflanzen, Erde und Himmel durch ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt auch die Menschenwelt hineinbringen: Verbindungen zur Gesellschaft, im Dorf, in der Stadt. Das alles soll sich gegenseitig anregen, es soll eigentlich werden wie ein kleines Dorf – auf dem Bauernhof."
61, Erzählerin, Puppenbau- und -Spielerin, Inklusionistin…
"Ich will ein Zusammenleben von Alt und Jung, das den ganzen Lebenskreis umfasst. Von Geburt bis Tod, alles soll selbstverständlich dazu gehören. Mit gegenseitiger Verantwortung, mit Leichtigkeit und auch dem Mit-Tragen der Schwere. Das Ganze naturverbunden durch die heilsamen Kräfte von therapeutisch wirksamen Kühen, Schweinen, Eseln, denen wir genauso respektvoll begegnen wie den Menschen."
73, Waldorf-Erzieherin in Ruhe
"Ich finde die Idee so passend für mein inneres Bestreben, dass Pflege sinnvoll und würdig gestaltet wird. Ich liebe die Natur und bin viel draußen. Und da ich alleine lebe, habe ich den Wunsch, in einer Gemeinschaft leben zu dürfen. Dieses Projekt verbindet alles, wenn es eines Tages steht. Daran helfe ich mit."
41, Sozialpädagogin, Sozialberatung für Jugendliche
"Ich glaube, das ist ein ganz außerordentliches Projekt – die eigentliche Form, wie Menschen zusammen leben und wohnen sollten, damit es ihnen gut geht. Mit Bauernhof und Tieren, mit Alt und Jung, und auch mit Pflege und mit Tod und Sterben. Ich weiß nicht, ob ich das immer aushalten werde – der Tod ist immer ein schwieriger Prozess. Aber er gehört doch zum Leben dazu."
35, Ingenieur
"Mich hat der Gedanke an ein buntes Miteinander angezogen. Gesellschaftlich ist heute so vieles voneinander getrennt. Ich finde den Ansatz – sowohl auf der menschlichen Ebene als auch was Pflege, Landwirtschaft und Mehrgenerationenwohnen betrifft – total spannend. Wir brauchen Konzepte und Lösungen, das alles wieder mehr miteinander zu vereinen."
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